Legasthenie und LRS in Deutsch als Mutter- und Zweitsprache
Legasthenie und LRS werden als Teilleistungsstörungen beschrieben, die außerhalb der allgemeinen Leistungsfähigkeit – also isoliert – Auswirkungen auf den Erwerb der Lese- und Rechtschreibfertigkeiten haben.
Die Intelligenz der betroffenen Menschen ist in der Regel normal bis überdurchschnittlich, während die Lese-Rechtschreibfertigkeit (weit) unter dem Durchschnitt liegt. Sie ist eine von der WHO anerkannte Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten (F 81.0 bzw. F 81.1), die einer qualifizierten Therapie bedarf, die, anders als schulische Didaktik, Konzepte und Methoden einsetzt, die gezielt den Kompensationsprozess aufbauen.
Wird eine Legasthenie eindeutig festgestellt, ist eine qualifizierte Behandlung dringend zu empfehlen, um eine weitere Verfestigung der Problematik mit entsprechenden emotionalen Schäden und Verhaltensstörungen zu vermeiden und schulischen Misserfolgen vorzubeugen.
Ist der Schüler von einer LRS in Deutsch als Zweitsprache betroffen, können die Fertigkeiten und Kompetenzen des Lesens, Schreibens, Sprechens und Verstehens in Deutsch durch ein sprachsystematisches Training gut aufgebaut werden.